Aufgewachsen in Rheinland-Pfalz und Unterfranken habe ich schon frühzeitig erfahren, was es für ein Kind bedeutet ohne anwesenden Vater aufzuwachsen und wie wichtig stabilisierende Lebensumstände sind. Ohne das Getragensein in der kirchlichen Jugendarbeit und einfühlsame männliche Bezugspersonen (Jugendleiter und der örtliche Pfarrer) wäre meine Entwicklung vielleicht anders verlaufen.
In dieser Zeit entstand auch mein Berufswunsch. So trat ich 1978 in die Rummelsberger Brüderschaft ein und absolvierte die Ausbildung zum Diakon. Neben der Jugendarbeit führten mich meine Praktika und meine erste Stelle in der Nürnberger Kirchengemeinde Melanchthonkirche, in deren Gebiet die inzwischen aufgelöste Obdachlosensiedlung „Schafhof“ lag, zu tiefgreifenden Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die in schwierigen Lebensbezügen sind. Das Angebot, als Dekanatsjugendreferent zu arbeiten, lockte mich und meine Frau nach Niederbayern. In Landshut übernahm ich die Geschäftsführung der Dekanatsjugend, installierte und begleitete einen offenen Treff für Jugendliche und entwickelte jugendgemäße Projekte.
In dieser Zeit studierte ich beruftsbegleitend „Soziale Arbeit“ und machte die psychotherapeutische Fachausbildung zum Gestalttherapeuten. Nach 17 Jahren Dekanatsjugendarbeit führt mich der Weg über die Hospizarbeit zur Beratungsarbeit in der KASA Erding, wo ich mit allen menschlichen Problemlagen und Altersstufen befasst war. In den 10 Jahren dort begleitete ich sehr viele alleinerziehende Familien und lernte vertieft deren besondere Problemlagen kennen. Parallel dazu arbeitete ich auf meiner anderen halben Stelle in der Münchner Kirchengemeinde Offenbarungskirche, die sich inzwischen zur Kirchengemeinde Sophie Scholl umbenannte, als Jugend- und Gemeindediakon.
Jetzt freue ich mich, meine Energie - neben der Arbeit in der Kirchengemeinde Sophie Scholl - im Rahmen einer halben Stelle in unserer Fachstelle einbringen zu können. Es ist schön, dass unsere Fachstelle durch eine Kollegin und mich besetzt ist. Dadurch ist es auch möglich, die geschlechtsspezifische Arbeit stärker zu focusieren. So werde ich zu einem Teil auch besonders die alleinerziehenden Männer in den Blick nehmen, sie unterstützen und mit ihnen interessante Angebote entwickeln.
Meinen Ausgleich finde ich neben sportlichen Aktivitäten auch besonders als Bassklarinettist im Orchester und in einer Jazz-Kombo.
Ich freue mich auf die Arbeit mit Ihnen und die vielfältigen Aufgaben in unserer Fachstelle.
Herzlich Ihr Werner-Malte Hahn